Fiene
Hallo zusammen, wollte mich mal bei Euch melden. Bin seit August 2020 in meinem Zuhause und jetzt, 1,5 Jahre später, auch tatsächlich angekommen. Warum das so lange gedauert hat? Na, weil ich ein extremer Angsthase war! Mit viel Geduld und Liebe musste man mir vieles erst einmal erklären. Aber wenn man Angst hat, dann lernt man nicht. Da hat mir mein gemischtes Rudel aus Hund und Mensch schon sehr geholfen. In der Zwischenzeit habe ich keine Albträume mehr und liege ich lieber mit meinem Menschen auf dem Sofa als wie früher drunter. Ich bewache auch mal lautstark meinen Garten. Lerne kleine Kunststückchen und einfaches Agility (eher „Bodenturnen“). Fahre gerne im Auto mit und liebe für mein Leben gerne lange Spaziergänge – aber bitte mit wenig Begegnungen mit Menschen. Die stressen mich, wenn es zu viele sind. Und Menschenkinder sind einfach nur furchtbar! Zurück zu den schönen Dingen im Leben: Nach dem Spaziergang ein Schläfchen an einem gemütlichen, weichen Ort in der Nähe meines Menschen und vielleicht zusammen mit meinem Hundekumpel ist toll. Ich lasse mich sehr gerne bürsten und noch viel lieber kuscheln. Ja, ich bin eine richtige Kuschelmaus geworden. Es gibt für mich nichts schöneres als mit meinem Menschen und meinem Hundekumpel morgens im Bett aufzuwachen und ausgiebig gekuschelt zu werden. Kleiner Tipp: schleicht euch am besten nachts ins Bett, wenn der Mensch tief und fest schläft!
In den 1,5 Jahren haben wir gemeinsam viel erlebt und sehr viel gelernt. Jetzt bin ich ca. 3 Jahre alt. Mein Mensch glaubt an mich und ist sich sicher, dass ich noch einen Weg der Entwicklung vor mir habe. Ich bin noch lange nicht da, wo ich einmal sein werde, sagt mein Mensch. O.k., ich bin noch lange nicht angstfrei. Ich glaube noch nicht daran, dass auch andere Menschen kuscheln können. Und ich sollte meinen Jagdtrieb irgendwie besser in den Griff bekommen, denn das gibt mir auf Dauer mehr Freiheiten, behauptet mein Mensch. Ich finde schon, dass man den letzten Absatz hier auch mal offen und ehrlich schreiben darf. Es ist eben nicht immer so, dass ein Hund bei den Menschen einzieht und alles ist gleich (oder innerhalb kurzer Zeit) toll und einfach. Wichtig ist, dass man daran glaubt, dass man es gemeinsam schafft und täglich was dafür tut. Die Fortschritte sind manchmal miniklein und sie fallen einem selbst oft gar nicht auf. Aber wenn man dann einmal zurückblickt, was für ein großes Stück weg man schon geschafft hat, dann ist das toll. Oder wenn man darauf angesprochen wird, dann sieht man die Veränderung und ist stolz. Liebe Grüße, Fiene